Tempelküchenkurs im Tōshōji-Tempel (東昌寺での精進料理教室)
Versteckt zwischen Hochhäusern, in einem ganz kleinen Tempel namens Tōshōji, wird große Tempelküche betrieben. Der Tempel wird von einer Ama, einer Tempelpriesterin, geleitet und ihre Schwester führt die Tempelküchenschule „Rokumi“. „Rokumi“ bedeutet „6 Geschmacksrichtungen“. In der traditionellen chinesischen Lehre kennt man 5 Geschmacksrichtungen: süß, scharf, salzig, sauer und bitter. In der japanischen Tempelküche spricht man noch von einem sechsten Geschmack: das ist der naturbelassene unveränderte Geschmack einer Zutat, der durch dezentes würzen noch wahrnehmbar sein soll.
Die traditionelle buddhistische Tempelküche – shōjin ryōri – ist vegan und verzichtet auf Zwiebeln und Knoblauch. Es wird nur regionales und saisonales Gemüse verwendet, am besten aus dem eigenen Tempelgarten.
Zwei bis dreimal im Monat finden im Tōshōji Workshops statt. Der heutige Workshop dreht sich um Curryreis. Zu beginn des Workshops werden die Zutaten und Rezepte vorgestellt. Neben Curryreis stehen frittierte Seitan-Steaks, Möhren-Oliven-Kaki-Salat, Nozawa-Miso-Gemüsepfanne und als Dessert Süßkartoffelgelee (imo-yōkan) auf dem Programm. Wir sind fünf Teilnehmerinnen und eine Lehrerin und in ca. drei Stunden wird ein Menü gezaubert, das uns alle staunen lässt.
Die folgende Bildgalerie gibt eine Anleitung zur Zubereitung eines leckeren Tempelcurrys:
Der Weg zum Tempel:
Anfragen im Tōshōji sind momentan nur auf Japanisch möglich. Bei Interesse kann ich aber gern vermitteln 🙂